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Akae Beka – Portals

Akae Beka - Portals
Akae Beka – Portals

Rezension: Akae Beka – Portals

Portals führt Sie noch tiefer in jene ätherischen, nebulösen Sphären, von denen Sie nicht dachten, dass sie jenseits dessen existieren, was man als den meditativen St. Croix-Stil beschreiben kann, der von Midnite und Dezarie etabliert wurde. Fast zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit Midnite’s Unpolished und Dezarie’s Fya einen Prozess kontinuierlicher ideologischer, musikalischer und persönlicher Mystifizierung im vielfältigen und immer kreativen Raum der Reggae-Musik initiierten. Um klare Drum- und Off-Beat-Sounds wachsen immer mehr wolkige Klangwelten, eingehüllt in mysteriöse Grundlinien, um schließlich aus einer melancholischen Klangwelt zu werden, in der bildliche und symbolische Texte um uralte transzendente Wahrheiten argumentieren. Tatsächlich war der einzigartige und ungewöhnliche Gesangsstil des Midnite-Frontmanns Vaughn Benjamin schon immer entscheidend für diesen melancholischen und impressionistischen Stil, und als Akae Beka repräsentiert er nun die aktuelle Manifestation des tief spirituellen Roots-Reggae.

Die Musik auf Portals, dem zweiten Album, das Benjamin unter seinem neuen Künstlernamen veröffentlicht hat, fließt natürlich wie ein Gebirgsbach und reinigt den Geist mit dem reinen und kühlen Wasser der Nachdenklichkeit. Genau wie das Midnite-Album Beauty for Ashes, ein Produkt von I Grade Records, das ebenfalls in St. Croix liegt, überlässt auch Portals Lloyd „Junior“ Richards das Schlagzeug, der ihm diesen unverwechselbaren und unberechenbaren Midnite-Groove verleiht, über das ganze Album. In Sound- und Mixqualität jedoch weiterentwickelt als viele frühere Midnite-Veröffentlichungen, hebt sich das Album subtil vom Mutterprojekt ab, so sehr es ihm auch ähnelt.

Portals ist ein homogenes Potpourri aus dreizehn Songs, ähnlich in der Herangehensweise, aber unterschiedlich in der Umsetzung. Instrumental setzt das Album mitunter auf verzerrte Gitarrenlinien, etwa bei Heavy Low und Well Said, auf Schichten von Synthpads mit viel Hall wie bei Changes oder auf prägnante Bläserkonturen wie bei Ideals of the Emperor. Wie üblich kommen Benjamins Texte gut reflektiert daher; ein Strom des Bewusstseins, allegorisch und symbolisch, aber dennoch bedeutungsschwanger und voller Lehren des Lebens, wie der Refrain von Like Rhyme elegant zeigt: „As Perceptions Change In Time, People Go Through Similar Things Same Time, Experience Tells A Story If You Don macht nichts, lass das Leben fließen wie einen Reim.“

In By All For All baut Benjamin eine mystische Mauer um den Kern seiner Botschaft, die es aber so interessant macht, ihm zuzuhören. Die Natürlichkeit des Albums gipfelt in Orderly, einer anmutigen Hommage an Jahs Schöpfung, in der das Zwitschern der Vögel wunderbar zu einer Klangcollage mit den anderen Instrumenten verschmilzt. Mit einer Mischung aus Lead-Synthesizern und Gitarren-Dubs sowie einem einfallsreichen Drumbeat schiebt dich der Titelsong Portals akustisch in einer psychedelischen und sich schnell bewegenden Szenerie hin und her, immer mehr in Richtung „Eingang der Portale“.

Der einzige Gast auf diesem Album kommt ebenfalls aus St. Croix. Auf Let Babylon Go passt sich Danny I Vaugn Benjamins Gesangsstil so gut an, dass man denkt, die beiden müssten Brüder sein. Nun, sie stammen aus derselben musikalischen Familie, das ist sicher. Einige Sounds in Be Kindly haben fast ein unheimliches Flair, während Simplest Long durch seinen trockenen Dub-Stil eher eine positive Stimmung erzeugt. Dem a Warriah ist eine schwere und ernste Melodie mit einem etwas afrikanischen Touch in Benjamins Artikulation und auf dem letzten Song des Albums, wo Melodicas mit Lead-Synthesizern verschmelzen, hilft ein direkter Tropfen dem Texter, seine Botschaft mit den Worten Love is the Mainstay abzuschließen.

Portals setzt die Saga des spirituell-impressionistischen Reggae der Spitzenklasse fort, und auch Midnite-Liebhaber werden ihre Freude an der mystischen Welt von Akae Beka haben. (reggaeville.com)

Songs

01. Heavy Low
02. Ideals Of The Emperor
03. Like Rhyme
04. By All For All
05. Orderly
06. Portals
07. Let Babylon Go feat. Danny I
08. Be Kindly
09. Simplest Long
10. Well Said
11. Changes
12. Dem A Warriah
13. Love Is The Mainstay

©2016 I Grade Records

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