Mellow Mark – Nomade

Rezension: Mellow Mark – Nomade

So rar sie auch sind, deutsche Reggae-Veröffentlichungen sind für mich immer etwas Besonderes. Nachdem in diesem Jahr bereits Memoria, Jahfro, Longfingah, Miwata, Solomon Seed, iLLBiLLY HiTEC und der fantastische King Size Dub: Reggae Germany zu sehen waren, wirft der Berliner Künstler Mellow Mark mit einem Album namens Nomade seinen Hut in den Ring. Es ist sein achtes Album nach Roots & Flügel im Jahr 2015, und mit Ganjaman auf dem Produzentensitz und Instrumenten, die von der feinen House Of Riddim-Band gespielt werden, ist das Versprechen einer LP-Länge feiner Musik eingelöst.

Nach einem von Thomas D (von der Gruppe Fanta 4) gesprochenen Intro führt Meritxell Campos Olivé durch das Album und kommentiert die 12 Tracks auf Spanisch mit ihrer sinnlichen Stimme. Beginnend mit dem Titeltrack Nomade führt uns Mellow Mark durch verschiedene Zeiten, Genres und Orte, wie der Reisende, der er zu sein vorgibt. Ein bisschen Ska bei Bleib Wach, die fetzige Kritik an unserer modernen, egozentrischen Gesellschaft und der Wunsch nach Härte bei 1 Auf Hart oder das verträumte Gib Nie Auf (niemals aufgeben) sorgen für eine gut instrumentierte Abwechslung.

Vielleicht kennst du schon Divide & Rule, eine Single, die seit letztem Jahr mit einem düsteren Video herauskommt, und du hast sicherlich schon den melodischen Kenyakibera Riddim von Himmel & Hölle gehört. Mellow Mark trifft auf der Reise auch andere deutsche Künstler, wie den Singer/Songwriter Tim Anders in Easy, Jamaram in Funky Reggae, Uwe Banton in der nachdenklichen Weisheit und Mirta J. Wambrug in einer Liebesgeschichte ohne Happy End namens Wo Bist Du Jetzt.

Insgesamt ergeben die Tracks eine solide Auswahl, die uns einen Einblick in die Denkweise diesen sympathischen Sänger gibt, kunstvoll gespielt, aufgenommen, gemixt und gemastert. Für diejenigen, die die Texte verstehen, wirken sowohl die Formulierung als auch die Reime manchmal etwas unbeholfen. „Schade Marmelade“ im Titeltrack oder einige furchtbar forcierte Strophen in Cool Cool Cool („Beide war’n zu stolz und sie war’n beide nicht aus Holz“) hätten beispielsweise weggelassen werden können und sollen.

Das minimalistische Klick hingegen ist ein kleines Meisterwerk, das das lyrische Potenzial und den warmen Gesang des Künstlers perfekt zur Geltung bringt und Marks glühenden Glauben an eine bessere Zukunft vermittelt. Mal sehen, wohin der Nomade als nächstes geht! (reggaeville.com)

Songs

01. Autonomy of The Mind feat. Thomas D 
02. Nomade 
03. Easy feat Tim Anders 
04. Funky Reggae feat. Jamaram
05. 1 Auf Hart 
06. Cool Cool Cool 
07. Klick 
08. Weisheit feat. Uwe Banton 
09. Divide & Rule 
10. Himmel & Hülle 
11. Wo Bist Du Jetzt feat. Mirta J. Wambrug 
12. Bleib Wach 
13. Gib Nie Auf

FEATURED ARTISTS

Jamaram, Ganjaman, Uwe Banton

©2017 Digitale Dissidenz

Mellow Mark – Nomade

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