Randy Valentine – New Narrative

Rezension: Randy Valentine – New Narrative

Narrative: ein gesprochener oder schriftlicher Bericht über zusammenhängende Ereignisse, eine Geschichte …

Das Intro zu Randy Valentines New Narrative definiert und erklärt, was wir in seiner brandaktuellen Pressemitteilung erwarten können. Das Beste daran: Seine Geschichten werden nicht gesprochen oder geschrieben, sondern mit seiner süßen, sanften, emotionalen Stimme gesungen!

Mehr als zwei Jahre nach seiner letzten EP Still Pushing präsentiert Randy nun ein ebenso gut gemachtes Stück Kunstfertigkeit. Produziert von Javier Cierra und Adolfo Comunale (Royal Order Music) sowie Dan Grossman und Michael Gore (Loud City Music) und aufgenommen in den Londoner Troots Music Studios, spiegelt die Veröffentlichung die unterschiedlichen Herangehensweisen dieser Leute an Reggae wieder. Sowohl moderne Effekte als auch sehr traditionelle Roots-Elemente schaffen eine Klanglandschaft, die ein breites Spektrum von Zuhörern auf der ganzen Welt ansprechen wird, während sie gleichzeitig den sehr einzigartigen Valentine-Geschmack bewahren.

Erster Halt: Happiness Station. Mit einem Spaziergang zu seinem so betitelten Ziel begleiten wir den Sänger ein Stück des musikalischen Transports, der ihn dorthin gebracht hat, wo er heute ist. Seine bisherige Reise war in der Tat lang, von Radiomoderator DJ Kwes über frühe Produktionsarbeiten bei J.O.A.T. und Hemp Higher, um sich als Künstler weiterzuentwickeln, zu touren und so unterschiedliche Musik aufzunehmen wie das Radio Music HipHop & Rap Mixtape, das Anfang letzten Jahres auf BBC 1XTRA uraufgeführt wurde, und sein phänomenaler Beitrag Carnival zu Havana Meets Kingston.

Aber zurück zum aktuellen Release. „Stay vigilant, stand firm, don’t you get mislead…“ Der Track Vigilant (oder besser gesagt sein Abspann) lehrte mich, was eine Interpolation ist – in diesem Fall eine Einbeziehung bestimmter Akkorde und Muster aus dem Song General von Dennis Brown . Das sorgt auf jeden Fall für einen schönen rhythmischen Spin und gibt den tiefen, vielschichtigen Texten ein sehr passendes Gewand (viel mehr noch die entsprechende Dub-Version am Ende der Veröffentlichung).

Eine weitere dieser Einschübe ist Tupacs Thugz Mansion in Warrior Ah Road zu verdanken, eine wunderschöne akustische Hymne, die mich sofort dazu anregt, ein Feuerzeug hochzuhalten und mitzusingen: „Me write di one ya fi me friends dem, bare good vibes me a send dem, echt bis ins Mark, kein Vortäuschen …“ Real Talk! Diese Authentizität wird in „Real Like That“ wieder aufgegriffen und beschreibt die alltäglichen Kämpfe der gewöhnlichen Menschen (Herzlichen Dank an den Saxophonisten Daniel Halligan und die Backing-Vocals Sherieta Lewis und Nikki Burt, die die ganze Veröffentlichung aufpolieren!).

Hört man sich die restlichen Songs aufmerksam an, entfaltet sich tatsächlich eine Erzählung. Während Too Late die vorwurfsvolle Konfrontation einer Dame ist, die nicht genug Vertrauen und Geduld hatte, um bei “the Natty” zu bleiben, beschreibt Just In Time, wie eine neue Liebe neue Hoffnung geben kann. Me and My Lioness schließlich feiert die erfolgreiche Beziehung, die sich aus gegenseitigem Respekt, Unterstützung und Verständnis entwickeln kann.

New Narrative bringt uns neue Musik von einem engagierten, hart arbeitenden Künstler, der seinen jamaikanischen Wurzeln treu bleibt, während er im Ausland ständig neue Wege geht. Möge seine Geschichte niemals enden! (reggaeville.com)